Am 21. Oktober 2023 hat Justin Ntwali, Vorstandsmitglied, Akrobat und Trainer bei Unity Circus in Gisenyi, Ruanda, den Kinder- und Jugendzirkus Maroni in Stuttgart besucht. Er war zu Gast bei einer Vorstellung und sprach mit Vereinsmitgliedern und jungen Akrobat*innen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Justin Ntwali absolviert zurzeit seinen einjährigen Freiwilligendienst bei der Stiftung Liebenau in Ravensburg. Neben der sozialen Arbeit hat Justin eine ganz besondere Leidenschaft: den Zirkus! Zuhause in Ruanda ist er aktives Mitglied bei Unity Circus, der es sich zum Ziel gesetzt hat, in der Region um die Stadt Gisenyi Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Verhältnissen eine sinnvolle Gestaltung ihrer Freizeit zu ermöglichen. Gleichzeitig bekämpft Unity Circus die Armut in der Region durch einkommensgenerierende Aktivitäten.

Die Begegnung zwischen Justin und dem Circus Maroni war für beide Seiten inspirierend. Am liebsten würde Justin sich in seiner Freizeit bei Zirkus Maroni ehrenamtlich engagieren, zum einen als Akrobat, aber auch als Trainer, denn er brennt darauf, den Kids aus Bad Boll einige akrobatische Kunststücke beizubringen. Justin freut sich darauf, sein Wissen weiterzugeben und gleichzeitig von den talentierten Mitgliedern des Zircus Maroni lernen zu dürfen.

Im Gespräch hat Justin seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass zwischen beiden Zirkussen ein kultureller und grenzüberschreitender Austausch möglich wird. Er hofft besonders, dass der Zirkus Maroni 2025 mit einem kleinen Team nach Ruanda kommen und am Kivu Circus Festival teilnehmen kann, das Unity Circus gemeinsam mit anderen zurzeit plant. Bereits bei der Planung zu einem vorbereitenden Festival 2024 könnte Zirkus Maroni unterstützend tätig werden.

Der Kinder- und Jugendzirkus Maroni wurde 1989 gegründet und bietet etwa 40 Kindern und Jugendlichen aus Bad Boll und Umgebung die Möglichkeit, ihre artistischen und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln. Eltern organisieren die Aktivitäten und Auftritte, begleitet von einer engagierten Zirkuscrew. Die Arbeit von Zirkus Maroni fördert dabei nicht nur artistische Fähigkeiten, sondern auch die soziale und persönliche Entwicklung der Kids. Der Zirkus ist inklusiv und integriert Jugendliche mit den verschiedensten sozialen Hintergründen. Neben dem Training in verschiedenen Disziplinen wie Akrobatik, Jonglage und Clownerie gehören auch gemeinsame Freizeiten und Auftritte zum Programm. Die Eltern spielen eine aktive Rolle in der Unterstützung des Zirkus. Der Zirkus finanziert sich durch Auftritte, Beiträge und Spenden.

Unity Circus und Circus Maroni haben vieles gemeinsam: Beide Zirkusse setzen auf inklusive Praktiken, die es Jugendlichen mit unterschiedlichen Fähigkeiten ermöglichen, sich als gleichwertige Mitglieder zu integrieren. Diese inklusive Herangehensweise fördert nicht nur die individuelle Entwicklung der Kids, sondern stärkt auch den Zusammenhalt innerhalb der Gruppen. Sowohl Unity Circus als auch Zirkus Maroni übernehmen eine aktive Rolle in der Gemeinschaft. Durch die Organisation von Veranstaltungen schaffen sie positive Verbindungen zu ihren jeweiligen Umgebungen. Beide Zirkusse legen großen Wert darauf, nicht nur artistische Fähigkeiten zu entwickeln, sondern auch persönliche Eigenschaften der jungen Akrobat*innen wie Selbstvertrauen, Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu stärken. Die Kids lernen, Herausforderungen zu bewältigen und Verantwortung für ihre eigenen Aufgaben zu übernehmen.

Die Gemeinsamkeiten zwischen Unity Circus und dem Zirkus Maroni zeigen, dass Zirkus sowohl in Deutschland als auch in Ruanda nicht nur eine Form der Unterhaltung sein muss, sondern eine kraftvolle Plattform für persönliche, soziale und kulturelle Entwicklung bieten kann.

Am Ende seines Besuches bei Zirkus Maroni sagt Justin begeistert: „Ich habe viele Ideen und hoffe, dass eine weitere Zusammenarbeit zwischen Circus Maroni und Unity Circus möglich sein wird. Eine solche Verbindung würde es den Kindern und Jugendlichen beider Zirkusse ermöglichen, weit über ihre eigenen kulturellen Grenzen hinaus zu wachsen und neue Perspektiven zu gewinnen. Ich träume von gemeinsamen Trainings und Auftritten, aber vor allem träume ich davon, dass wir uns beim Kivu Circus Festival 2025 in Ruanda wiedertreffen und dass Zirkus Maroni uns bei der Organisation dieses bedeutenden Ereignisses durch seine Teilnahme unterstützen kann!“